Während der heißen Sommermonate tritt seit 2012 eine Vogelkrankheit bei Grünfinken auf, die sich hauptsächlich über Futterstellen und Vogeltränken verbreitet.
Die Vogelschutzorganisation BirdLife empfiehlt daher Futterstellen während des Sommerurlaubs nicht unbeaufsichtigt zu lassen und regelmäßig zu kontrollieren.
Sollten kranke oder gar tote Vögel beobachtet werden, muss die Fütterung sofort eingestellt werden um weitere Ansteckungen zu verhindern. Ein Zusammenhang zwischen dem massiven Grünfinken-Rückgang und der Vogelkrankheit Trichomoniasis gilt als wahrscheinlich.
Viele VogelfreundInnen entscheiden sich auch über den Sommer zu füttern, um ihren gefiederten Freunden etwas Gutes zu tun.
Umso trauriger ist es, wenn täglich tote Grünfinken, auch als Grünlinge bekannt, in Österreichs Gärten tot aufgefunden werden. Todesursache: Trichomoniasis – eine durch einzellige Parasiten hervorgerufene Vogelkrankheit.
„Bei freilebenden Tieren kann man nicht aktiv gegen den Parasiten vorgehen. Die wichtigste Maßnahme ist die Ansteckungskette bei den Vögeln zu unterbrechen und große Vogelansammlungen wie beispielsweise an Futterplätzen zu verhindern. Auch Vogeltränken sind bevorzugte Übertragungsorte dieser Krankheit“, so Mag. Rene Brunthaler, Pathologe an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Bis 2012 gehörte der Grünfink mit rund 235.000 Brutpaaren in Österreich zu den Top 15 der heimischen Brutvögel. Seither haben sich die Bestände des Finkens halbiert.
„Der starke Bestandsrückgang ist alarmierend. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Zusammenhang mit dem Auftreten der Krankheit besteht, da fast ausschließlich Grünfinken betroffen sind.“ erklärt Mag. Norbert Teufelbauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei BirdLife.
Die Krankheit tritt vor allem dort gehäuft auf, wo im Sommer gefüttert wird, weil an diesen Orten viele Vögel zusammenkommen, die sich dann gegenseitig anstecken. Vogelfüttern bedeutet daher auch eine hohe Verantwortung für die Vögel zu übernehmen, weshalb Futterstellen während des Sommerurlaubs nicht unbeaufsichtigt bleiben sollten.
Sind nämlich Vögel erst einmal infiziert, ist das ihr Todesurteil. Brunthaler: „Die Parasiten befallen den vorderen Verdauungstrakt, vor allem den Kropf der Vögel und rufen dort schwerwiegende Entzündungen hervor.
Sie können kein Futter mehr zu sich nehmen und sterben. “Zum Glück scheint die Erkrankung außer bei Grünfinken bei keiner anderen Vogelart bedrohliche Ausmaße anzunehmen.
Derzeit ist das Auftreten von Trichomoniasis fast ausschließlich auf Grünfinken beschränkt. Warum gerade diese Art so sensibel darauf reagiert ist uns bislang nicht bekannt“, so Brunthaler.
Krankheitssymptome und weiteres Vorgehen
Die ersten Symptome für eine mögliche Trichomoniasis sind aufgeplusterte Vögel, die krampfhaft zu fressen versuchen und nicht mehr wegfliegen. Eine Rettung für die infizierten Tiere gibt es nicht, es kann nur die Ausbreitung einer Seuche verhindert werden.
Daher ist es die beste Maßnahme bei Auftreten dieser Krankheit, die Fütterung sofort einzustellen, Futtergeräte, Vogeltränken und Futterreste vom Boden zu entfernen und mit heißem Wasser zu reinigen.
Selbstverständlich sollten auch die toten Vögel nicht im Garten verbleiben, sondern umgehend entsorgt bzw. zur weiteren Untersuchung durch Fachleute bereitgestellt werden. Für Menschen und Haustiere besteht keine Ansteckungsgefahr, grundsätzliche hygienische Standards werden allerdings vorausgesetzt.
Ein Einstellen der Fütterung führt zu keinem erheblichen Schaden, da die Vögel im Sommer selbstständig ausreichend Nahrung finden. Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit, bei Frost und Schnee kann mit der Fütterung wieder begonnen werden, da ein Auftreten der Krankheit bei niedrigen Temperaturen unwahrscheinlich ist.
Meldungen erbeten
BirdLife ruft VogelfreundInnen auf alle Trichomoniasis-Verdachtsfälle zu melden, denn je mehr Informationen zum Grünfinkensterben vorliegen, umso mehr kann die Organisation dem besorgniserregenden Rückgang des beliebten Gartenvogels auf den Grund gehen.
Veterinärmedizinische Untersuchungen werden darüber hinaus eingeleitet, um mehr über diese Krankheit zu erfahren. Kontakt: office@birdlife.at / Tel.: Tel.:01/5234651
Grafik-Quelle: Bird Life Österreich
Foto: © Tierschutz Verein für Tirol 1881
Heute 29.12.2018 haben wir leider zwei tote Grünfinken im Garten in Lehen, Gemeinde Leiben gefunden.
Heute einen sterbenden Grünfink im Garten begleitet. Offener Schnabel (nicht verklebt), sah so aus als würde er nach Luft ringen. Ort: Portes in der Normandie – Frankreich.
Es ist der zweite innerhalb einer Woche.
Jede Woche finde ich einen toten Grünfink im Garten. Jetzt gerade zwei Grünfinken direkt neben mir im Garten gesehen, die nur ganz kurze Flüge machen, fressen und aufgeplustert sind. Werde die Fütterung sofort einstellen und Reste vom Boden bzw Futterstellen entfernen. Füttere eigentlich jeden Sommer, nur Heuer sterben so viele Grünfinken. Habe derzeit sehr viele Vögel aller Art im Garten, schade darum.
Leider 4 Tote Grünfinken im Garten gefunden, werde die Fütterung einstellen. Ort: 8600 Bruck an der Mur, Am Schloßberg
Habe bereits einen toten Grünfink, einen jungen Sperling und einen jungen Stieglitz mit den Symptomen von Trichomoniasis in meinem Garten gefunden. Heute stirbt ein Buchfink mit denselben Symptomen. Ich füttere seit über zwei Jahren, hatte solche Vorfälle bis jetzt noch nie. Werde wohl oder übel die Fütterung für die nächsten 4 – 8 Wochen einstellen. Ich hoffe, dass das auch hilft.
Bei uns Mittlerweile der 8. Grünfink am Sterben. Haben bereits alles weggeräumt (Futtermittel/Vogeltränke)
4722 Peuerbach/ OÖ
Habe heute einen schwerkranken grünfink eingefangen. Er war aufgeplustert, atmete schwer, konnte nicht mehr fressen. Er Ist leider auf dem weg zum Tierarzt gestorben. In lustenau Vorarlberg
Innerhalb einer Woche verendet der dritte Grünfink bei mir im Garten
Reichenau/Rax
Heute am Futterhaus zum ersten Mal seit zwei Jahren eine Gruppe von Grünfinken beobachtet. Ort: Telfs, Tirol
Leider haben auch wir 2 tote Grün Finke gefunden und ein 3. weisst genau diese Symptome auf. Wir werden jetzt sofort alle Futter Plätze entfernen und die Wasser Tränen reinigen. Auf das Wasser wollen wir diesen Sommer nicht verzichten.
Wir hatten knapp 15 Grünfinken, jetzt sind es noch zwei.
In vier Wochen mussten wir 7 verendete Grünfinken, 5 Spatzen und 4 Kohlmeisen bisher betrauern.
Wir stellten das Futter um, reinigten täglich mehrmals alle Futterplätze und Wasserstellen, tauschten zweimal das Equipment.
Stießen nun auf die Krankheit und mussten feststellen, die Symptome passen 1:1.
Wir haben alle Futterstellen im Garten aufgelassen, Reste entfernt und bieten kein Wasser mehr an.
Wir hoffen sehr, dass die Tiere nun anderswo Wasser finden…
2201 Seyring/Gerasdorf bei Wien