Es bereitet vielen Menschen eine große Freude – das Füttern von Enten, Schwänen und anderen Wasservögeln. Im Grunde gibt es kaum ein Gewässer, insbesondere in Ortschaften, an dem Enten Nicht mit Brotresten gefüttert werden.

Kaum wird mit dem Sackerl geraschelt, kommen die Federtiere anmarschiert. Viele der Tiere stürzen sich wild auf die Brotkrümel, manche lassen sich sogar aus der Hand füttern. Doch ist das eigentlich gut für die Tiere?
Was vielen Tierfreunden große Freude bereitet, kann bei den Tieren großen Schaden anrichten. Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, wie gefährlich das Füttern der Wasservögel eigentlich sein kann.
Viele ignorieren die aufgestellten Schilder in Parks, am See oder an Promenaden, auf denen hingewiesen wird, dass das Füttern von Enten verboten ist. Die Menschen zeigen gegenüber diesen Hinweisen wenig Verständnis – im Irrglauben – den Tieren ja wohl et­ was Gutes zu tun.

Allerdings hat dieses Verbot einen guten Grund!

Das Füttern richtet großen Schaden bei den Tieren an. Das Brot liegt nämlich sehr schwer im Magen eines Vogels. Sobald trockenes Brot aufgenommen wird und der Vogel dann trinkt, quillt die Masse im Magen auf. Andernfalls frisst er das schon aufgeweichte Brot im Wasser. Bei Schwänen kann das Brot sogar schon im Hals aufquellen und stecken bleiben. Da Brot zudem sehr salzhaltig ist, ist es für die Tiere nichts anderes als Fastfood. Wenn zudem dann noch unkontrollierte Mengen hinzukommen, ist es umso schädlicher. Da sich alle Tiere, ob gesund oder krank, auf die Brotreste stürzen und davon fressen, kommt es zu einer raschen Verbreitung von Keimen, welche sich auf gesunde Tiere übertragen können.
Darüber hinaus führt das Anlocken mit Futter zu einer unnatürlich hohen Population an Tieren, was bei einigen zu Stress und Konkurrenzkämpfen führen kann. Nicht selten enden diese mit Verletzungen.

Die ökologischen Folgen

Das Gewässer wird durch die Brotreste verschmutzt und die Wasserqualität in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem führt das überflüssige Fressen bei Enten zu vermehrtem Kot, was wiederum zu einem Sauerstoffmangel im Wasser führt. Das bedeutet, dass sich mehr Bakterien entwickeln, die wiederum den Enten und anderen Wasserbewohnern schaden, was fatale Folgen haben kann. Außerdem ziehen herumliegen­ de Brotreste weitere Nutznießer wie Ratten und Mäuse an.

Das Zufüttern von Enten ist schlicht­ weg sinnlos. Die Tiere finden in der Natur genügend Nahrung, um sich selbst zu versorgen. Sie finden am Gewässergrund Pflanzen und kleine Tiere – und das genügt.
Wer trotzdem nicht auf das Füttern verzichten möchte, sollte bitte spezielles Wasservogelfutter in geringen Mengen füttern, welches man aus dem Zoohandel oder über das Internet beziehen kann. Wichtig ist auch darauf zu achten, nach dem Füttern die Futterreste zu entfernen.
die Tiere und die Natur werden es euch danken!