Die so genannte Ganzjahresfütterung ist ein viel diskutiertes Thema – sowohl unter Garten- und Balkonbesitzern als auch unter Tierforschern. Früher wurde die Fütterung von Wildvögeln nur im Winter empfohlen. In den letzten Jahren plädieren jedoch einige Experten für eine ganzjährige Fütterung.

Von diesen werden folgende Argumente für die ganzjährige Vogelfütterung in Treffen geführt:
Die artenreiche heimische Vogelwelt ist sehr in Mitleidenschaft gezogen. Arten verschwinden mehr und mehr.
In ausgeräumten und landwirtschaftlich intensiv genutzten Landschaften ist die Nahrungsgrundlage der Vögel stark eingeschränkt. Mit Fütterung während der Brutzeit kann man dies kompensieren.
Selbst im Ziergarten wird gerne mit viel Gifteinsatz eine ökologisch nahezu tote Umwelt geschaffen.
Menschen haben Freude und entwickeln ein Bewusstsein für die Tierwelt, wenn sie sehen, wie ihre Fütterungsmaßnahmen von Erfolg gekrönt sind.
Prinzipiell ist die Fütterung im Sommerhalbjahr möglich, im Normalfall schadet man den Vögeln damit auch nicht. Meist unterstützt man damit aber nur eine recht eingeschränkte Artenpalette von etwa zehn bis 15 häufigen Arten – vor allem Meisen, Sperlinge, Finken, Rotkehlchen und Amseln. Man sollte auch nicht vergessen, dass fast alle Arten zur Jungenaufzucht Insekten benötigen. Selbst eine eiweißreiche Zusatznahrung kann das nur teilweise ersetzen. Körnerfresser sind wiederum auf ein reiches Angebot an Wildkräutersamen angewiesen. Auch dort, wo ganzjährig gefüttert wird, ist der Rückgang von Vogelarten nicht aufzuhalten.

Besonders vorsichtig sollte man gerade in der warmen Jahreszeit in Bezug auf Vogelkrankheiten sein. In den letzten Jahren ist beispielsweise immer wieder das „Grünlingssterben“ aufgetreten – eine Trichomonadenerkrankung, die vor allem Grünfinken (=Grünlinge) betrifft. Dabei stecken sich die Vögel gegenseitig an. Besonders oft an Futterstellen, an denen sich viele Individuen sammeln. Sobald kranke Vögel bemerkt werden, sollte die Fütterung sofort eingestellt werden.

BirdLife Österreich plädiert in erster Linie für naturnahe, vogelfreundliche Gärten und Siedlungsrandbereiche. Diese bieten eine optimale Nahrungsgrundlage für die Vögel. In einem vogelfreundlichen Garten verzichtet man gänzlich auf den Einsatz von Chemie sowie auf übertriebene Ordnungsliebe. Einheimische Sträucher, vorzugsweise Dornsträucher, bieten sichere Brutplätze und Nahrung. Wildkräuter und Wildblumen dürfen in einer wilden Ecke oder in Randstreifen bis zur Samenreife stehen bleiben und werden von Körnerfressern zur Nahrungssuche genutzt. Alte Bäume bieten wertvolle Strukturen und Nistplätze für Höhlenbrüter.


Ein vogelfreundlicher Garten ist gewiss die nachhaltigste und umfassendste Lösung.

Jeder mag selbst entscheiden, wie und wodurch er seinen Beitrag leistet. Wer das ganze Jahr hindurch füttern möchte, solle das auch weiterhin tun. Dabei ist es sehr wichtig, die Futterstellen sauber und nach Möglichkeit auch trocken zu halten, damit sich keine Krankheitskeime in Futterresten oder im Kot der Vögel entwickeln können.

Dr. Katharina Bergmüller
BirdLife Österreich – Leitung Landesstelle Tirol

Wer das ganze Jahr über etwas für die Vogelwelt tun möchte, kann mit Hilfe von Nistkästen einen wichtigen Beitrag leisten. 
Informationen hierzu folgen in unserem nächsten Blog-Beitrag!

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