Immer in den Sommer- und Herbstmonaten kommen viele noch recht junge Fundkatzen in unsere Tierheime. Einige von ihnen sind gut genährt, machen einen gepflegten Eindruck und sind an Menschen gewöhnt. Dies spricht dafür: die Tiere kommen aus einem Zuhause.
Doch warum sind es immer wieder auffällig viele junge Katzen mit etwa vier, fünf oder sechs Monaten, die anscheinend ihr Zuhause nicht mehr finden? Die Antwort lautet: Zu oft lassen neue Katzenbesitzer ihre kleinen Schützlinge zu früh unkontrolliert in den Freigang.
Kleine Katzen sind wie kleine Kinder: So mancher Schmetterling und der eine oder andere Käfer sind die aufregendste Begegnung aller Zeiten. Da vergisst man Raum und Zeit oder läuft einfach mal den freundlichen Spaziergängern hinterher. Plötzlich findet sich die junge Katze in einem völlig neuen Revier wieder, wird vielleicht noch von einer fremden Katze verjagt und das sichere Zuhause ist weit weg.
Damit die jungen Stubentiger sich langsam an das sichere Leben draußen gewöhnen können, empfehlen wir nach einigen Wochen im neuen Zuhause, die Kleinen kontrolliert mit einem Katzengeschirr und einer Katzenleine mit kurzen Spaziergängen in der Nähe des Hauses zu begleiten. So können sie sich an Gerüche und Geräusche gewöhnen und lernen ihr Revier langsam kennen. Hat man dann schon mehr Vertrauen gefasst, kann eine Tür oder ein gut erreichbares Fenster während des Freigangs offen gelassen werden, damit sie jederzeit zurück kommen können.
Außerdem sollten Katzen nicht vor der Kastration, also zwischen dem sechsten und achten Monat, unbeaufsichtigt in den Freigang gelassen werden, da sie sich in diesem Alter bereits vermehren können.
Allen neuen Babykatzenbesitzern wünschen wir einen guten Start in eine lange gemeinsame Zukunft!