Artikel in der Kronenzeitung vom 28.02.2020

Drei verstörte Zuchttauben, hergerichtet wie bunte Pfaue, landeten – wie jetzt bekannt wurde – Mitte Jänner im Tierheim Mentlberg. Das Veterinäramt hatte die Vögel einer Frau in Innsbruck abgenommen, die Geld für Fotos mit dieser „Attraktion“ verlangte. Mittlerweile geht es den Tieren wieder gut, doch die Farbe hält sich.

„Dann besorge ich mir eben neue Tauben“, soll die Frau gemeint haben, als ihr die Amtstierärztin nach Passsanten-Meldungen die Vögel abnahm. Eine Anzeige ist eher schwierig, erklärt Christina Skupien vom Tierschutzverein Tirol: „Die Dame hat ihren Wohnsitz vermutlich nicht hier – sie ist zuvor schon in Wien und Salzburg negativ aufgefallen.“ Die Frau sei wohl schon längst über alle Berge.

Mit der Aktion wollte sie wohl Touristen anlocken, denn in Asien sind unnatürlich gefärbte Vögel sehr beliebt. „Viele Passanten haben aber einfach den Kopf geschüttelt und die Frau sofort angezeigt“, lobt Skupien. Die Federn der Tiere wurden professionell mit einer nicht wasserlöslichen Substanz eingefärbt und hinten gestutzt – vorsichtiges Waschen blieb erfolglos.

Neues Zuhause für Trio
„Der Gesundheit schadet die Farbe nicht, aber die Kommunikation mit anderen Tauben wird erschwert“, schildert Wildtierexpertin Skupien. Die gute Nachricht: Das Trio lebt nun bei einer Voliere unter Artgenossen. Mit der Zeit wird die Farbe verschwinden und auch das Fliegen wieder funktionieren. „Wenn man so etwas sieht, kann man immer die Polizei, das Veterinäramt oder uns anrufen“, rät Skupien.

 

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