Wie bereits in der Ausgabe 01/21 unseres Tierschutzkuriers berichtet, erfreut sich das Rodeln und Skitourengehen mit Hund zunehmender Beliebtheit. Ein Hund, der einen auch im Winter auf Skitouren und zum Rodeln begleitet, ist der Traum vieler sportlicher Hundefreunde. Abseits der oft romantischen Vorstellung sollte jedoch nicht nur auf die Sicherheit des eigenen Hundes geachtet werden, sondern auch auf die der anderen Sportler.
Um den Ausflug für sowohl Mensch als auch den Vierbeiner zu einem sicheren und erfreulichen Erlebnis zu machen, gilt es dabei einige wichtige Hinweise zu beachten. Da die Wintersportsaison nun wieder volle Fahrt aufnimmt, möchten wir das Thema nochmals aufgreifen und ein paar wertvolle Ratschläge mit Ihnen teilen!
Anna Kraml, Bergretterin in der Ortsstelle Hall und Umgebung, hat uns dafür wertvolle Tipps zur Minimierung des Verletzungsrisikos von Tier und Mensch für Sie mitgegeben:
1. Tourenplanung: Es gibt einige wichtige Fragen, die man sich vor dem Rodeln oder der Skitour mit Hund stellen sollte. Wohin möchte ich gehen und wann bin ich unterwegs? Auf einigen Rodelbahnen wird die gleiche Streckenführung für den Auf- und Abstieg genutzt. Zu Stoßzeiten wie z.B. um die Mittagszeit, wird hier viel los sein. Bei Skitouren gilt das auch für sehr beliebte Tourenziele. Darüber hinaus sollte die Schneequalität, die Distanz, die Schwierigkeit des Geländes und natürlich die Lawinenwarnstufe beachtet werden. Viel Neuschnee erschwert dem Hund das Vorankommen, Bruchharsch kann zu Verletzungen der Pfoten oder Beine führen.
2. Sicherheitsabstand: Die Kufen der Rodel bzw. die Kanten der Ski können für den Hund ein Verletzungsrisiko darstellen. Besonders Kantenschnitte führen oft zu schweren und langwierigen Verletzungen. Je früher Hunde lernen, sich von Skiern fernzuhalten, desto besser. Das Spurgehen kann gut eingeübt werden – im tieferen Schnee wird der Hund automatisch in die Spur des Menschen wechseln, dann wird der Hund für sein Verhalten bestätigt. Abstand ist allerdings auch bei der Abfahrt mit Ski und Rodel besonders wichtig. Durch das erhöhte Tempo können Verletzungen deutlich schwerer ausfallen. Daher sollte bevorzugt darauf geachtet werden, dass der Hund ein paar Meter hinterher läuft, so können Kollisionen vermieden werden. Das Verletzungsrisiko für Hund und Mensch ist dann am geringsten. Die Hündin von Bergretterin Anna Kraml hat gelernt, so lange sitzend abzuwarten, bis sie nach ihr ruft. Inzwischen hält sie den Abstand automatisch ein.
3. Respekt: Da zahlreiche andere Menschen ebenfalls am Berg Erholung suchen, gehört es zum guten Ton und ist ein Zeichen von Respekt, den Hund nicht kreuz und quer durch die Gegend springen zu lassen – vom Verletzungsrisiko für Hund und andere Menschen ganz zu schweigen. Besonders auf Skipisten sollten Hunde nicht mitgenommen werden. Gleiches gilt auch für die Natur: Ruhe- und Schutzzonen sind ebenso einzuhalten wie Wildfütterungen zu meiden – nicht nur mit Hund.
4. Gemeinsam statt Einsam: Ist man mit mehreren Personen unterwegs, sollten insbesondere beim Rodeln Zwischenstopps vereinbart werden. Der Hund wird dabei mit ausreichend Abstand zwischen den Schlitten laufen gelassen. Schnelleren Rodlern oder Skifahrern sollte der Vortritt gelassen werden. Bei Skitouren mit Freunden rät Anna Kraml, mit dem Hund als Schlusslicht abzufahren – es bleibt auch dann noch genügen Pulver übrig.
Das Risiko für Unfälle kann als HundehalterIn für den eigenen Hund und die Mitmenschen durch gute Erziehung und vorausschauendes Verhalten aktiv minimieren. Die Mühe wird sich lohnen. So kann der Hund sein „Hundeleben“ Sommer wie Winter genießen und das Frauchen oder Herrchen (beinahe) überallhin begleiten.
Foto & Text: Anna Kraml
Titelbild: Markus Isser
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