Neben einigen Hauptangestellten sind es auch etliche Ehrenamtliche, die unsere Tierheime am Laufen halten. Einer von ihnen ist Flo, der seit Dezember das Team im Tierheim Mentlberg bei den täglich anfallenden Arbeiten unterstützt.
Aufgrund einer beruflichen Veränderung hat Flo im Moment sehr viel Freizeit. Viele junge Menschen in seinem Alter würden diese gewonnene Zeit wohl mit Sport, Computerspielen oder Feiern füllen. Doch nicht Flo! Er kommt seit Ende letzten Jahres an sechs Tagen die Woche ins Tierheim Mentlberg, um in der Kleintierabteilung mitzuhelfen.
Dass er mit seiner freien Zeit etwas Sinnvolles anfangen will, war Flo schon bald klar. Er stellte sich die Frage, was er Gutes tun könnte. So kam er auf den Tierschutzverein – genauer gesagt das Tierheim Mentlberg, das sich am nächsten an seinem derzeitigen Wohnort Innsbruck befindet. Begonnen hat alles damit, dass er sich den Hund Moni zum Spazierengehen auslieh. Bei seinem ersten Besuch im Tierheim gewann er sogleich einen sehr netten Eindruck von den Mitarbeitenden. So kam es, dass er nachfragte, ob auch abseits vom Gassigehen Hilfe benötigt wird. Zu dieser Zeit fehlte tatsächlich eine Bürokraft, weshalb wir über Flos Mithilfe dort sehr froh waren. Fast jeden Vormittag unter der Woche saß Flo am Empfang, nahm Anrufe entgegen und veröffentlichte Tiere auf der Homepage.
Es dauerte nicht lange, bis er auch in die Katzen- und Kleintierabteilung hineinschnupperte. Das Büro war mittlerweile wieder besetzt, in der Kleintierabteilung blieb Flo schließlich hängen. Wie kann man sich nun einen typischen Vormittag als Ehrenamtlicher dort vorstellen?
Die Hauptaufgabe, so erzählt uns Flo, ist natürlich die Versorgung der Tiere. Die Gehege müssen täglich gereinigt werden und die Tiere brauchen frisches Futter und Wasser. Manche benötigen zusätzlich medizinische Pflege – Kaninchen Giuseppe beispielsweise hat ein Leiden an den Pfoten, das behandelt werden muss. Manchmal ist Flo – gemeinsam mit unserer hauptamtlichen Mitarbeiterin – auch außerhalb des Tierheims unterwegs. Zum Beispiel bei Fahrten zum Markt, wenn es in der Abteilung an Futter oder Einstreu mangelt. Dies sei vor allem dann der Fall, wenn von einem auf den anderen Tag plötzlich mehrere Tiere dazukommen. Und dies geschehe häufiger als gedacht, so Flo. Erst vor kurzem kamen mehrere beschlagnahmte Kaninchen ins Tierheim, die natürlich neben Futter auch einiges an Platz benötigen. Da die vorhandenen Gehege alle schon bewohnt waren, wurden kurzerhand neue, provisorische Gehege aufgestellt.
Die Arbeit in der Kleintierabteilung ist also definitiv abwechslungsreich – man weiß nie, was der nächste Tag bringt. Dennoch sollte man sich bewusst sein: Ein Großteil der Arbeit ist definitiv Putzen. Flo macht diese Aufgabe allerdings nicht ungern, vor allem wenn währenddessen die kleinen Bewohner um ihn herumhoppeln. Schließlich sei ein sauberes Gehege laut Flo auch sehr wichtig, damit sich die Tiere bei uns wohlfühlen.
Flo kann eine ehrenamtliche Mithilfe in unseren Tierheimen weiterempfehlen. Unsere Abteilungen freuen sich natürlich jederzeit über zusätzliche Unterstützung. An manchen Tagen, so erzählt Flo, sei er mit einer weiteren hauptamtlichen Mitarbeiterin allein in der Kleintierabteilung. Zu zweit sei das ganze Ausmisten und Putzen schon sehr viel Arbeit.
Das große Problem daran: Wenn bis in den Nachmittag hinein nur geputzt wird, fehlt die Zeit, sich mit den Tieren zu beschäftigen. Gerade bei Kleintieren ist das nicht unproblematisch, da die Tiere durch den geringen Menschenkontakt nicht zahm werden und infolgedessen schwieriger zu vermitteln sind. Eine zeitnahe Vermittlung wäre allerdings wichtig, um Platz für neue Tiere zu schaffen.
Somit würden sich Flo, seine Kollegin und natürlich auch alle anderen Mitarbeitenden in Mentlberg über die Unterstützung von weiteren Ehrenamtlichen freuen. Dies ist übrigens ab 15 Jahren in der Kleintier-, ab 16 Jahren in der Katzen- sowie ab 18 Jahren in der Hundeabteilung möglich. Wer sich sogar vorstellen könnte, hauptamtlich in der Tierpflege zu arbeiten: Wir sind immer wieder auf der Suche nach neuen MitarbeiterInnen. Nicht selten beginnt es mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit, durch die man den Job als TierpflegerIn für sich entdeckt. Natürlich hoffen wir, auch Flo eines Tages als hauptamtlichen Mitarbeiter gewinnen zu können. Unsere Kaninchen und Ratten würden ihn jedenfalls sofort einstellen.