In den vergangenen Tagen waren unsere Mitarbeitenden in Wörgl gefühlt im Dauereinsatz beim Retten von Schwänen.
Anfang letzter Woche erhielten sie einen Anruf, dass ein junger Schwan mit Angelhaken im Hals auf einer Wiese beim Inn in Ebbs gesichtet worden war. Bei ihrer Ankunft befand sich die Schwanenfamilie jedoch schon wieder im Wasser und ließ sich – skeptisch durch die bereits erfolgten Einfangversuche der Anrufer – nicht anlocken. Am Abend desselben Tages waren unsere Mitarbeitenden nochmals dort, allerdings waren die Schwäne auf der anderen Innseite, wo sie wiederum nicht eingefangen werden konnten.
Erst ein paar Tage später wurde die Familie wieder gesichtet. Der 28. August, Tag des Hochwassers, bot dann die Chance. Aufgrund der extremen Strömung mussten die Schwäne an Land Schutz suchen und das Schwanenjunge konnte somit eingefangen werden. Da sich der Drillingshaken der Angelschnur ins Fleisch gebohrt hatte, musste ein Tierarzt aufgesucht werden. Nach einer gefühlt endlos langen Fahrt zum Tierarzt – wegen der unzähligen Straßensperren aufgrund des Hochwassers – konnten die Haken entfernt werden. Das Schwanenkind konnte somit noch am selben Tag zu seiner Familie zurückgebracht werden.
Vielen Dank an dieser Stelle an die Tierarztpraxis Kathrin Knödl und die Anruferin, die uns tagelang auf dem Laufenden gehalten hat!
Doch damit nicht genug: Noch bevor die erste Schwan-Rettungsaktion abgeschlossen war, erhielten wir schon eine weitere Meldung. Ein ausgewachsener Schwan mit Angelhaken im Schnabel wurde am Reintalersee gesichtet. Vergangenen Samstag war unsere Mitarbeiterin dort, allerdings konnte sie den Schwan nicht anlocken. Zwar fraß seine Partnerin ihr aus der Hand, der Schwan mit dem Angelhaken im Schnabel hielt jedoch Abstand. Unsere Mitarbeiterinnen konnten beobachten, dass er große Probleme mit der Futteraufnahme hatte. Obwohl er fressen wollte, schaffte er dies aufgrund des Hakens im Schnabel nicht. Am nächsten Tag dauerte es zunächst ewig, bis die Schwäne wieder gesichtet werden konnten. Sie befanden sich nicht zusammen, weshalb zunächst die Partnerin angelockt wurde. Der betreffende Schwan kam dann tatsächlich auch und konnte im Wasser gesichert und eingefangen werden. Den Haken zu entfernen war relativ leicht, allerdings hatte er eine weitere Verletzung an den Schwanzfedern. Daher wurde er ins Haus der Tiere am Achensee gebracht und darf sich dort erholen, bis er fit genug ist, um zum See zurückzukehren.
Auch bei diesem Rettungseinsatz wollen wir uns wieder bei allen Beteiligten bedanken: Bei dem Anrufer, der auf unsere Mitarbeitenden gewartet hat sowie bei der Besucherin vom See, die ihre Hilfe angeboten hat. Ein ganz besonders Dankeschön gilt auch Doris und Roman vom Haus der Tiere!
Diese Vorfälle stellen leider keineswegs Einzelfälle dar. Es passiert immer wieder, dass Schwäne im Zuge der Nahrungssuche weggeworfene Angelhaken und -schnüre aus dem Wasser aufnehmen. Diese können im schlimmsten Fall zum Tod führen. Wir appellieren daher an alle Angler:innen, Haken und Schnüre nicht achtlos im See zu hinterlassen, sondern ordnungsgemäß zu entsorgen.