Unsere zwei Kaninchen, die momentan im Tierheim Mentlberg von Hand aufgezogen werden, werden heute drei Wochen alt. Für Sabrina, Abteilungsleiterin der Kleintiere, ist dies ein erfreulicher Tag, denn die Aufzucht von Kaninchen ist eine sehr schwierige Angelegenheit.

Nachdem die damals trächtige Mutter der beiden Kaninchen zu uns kam, dauerte es nicht allzu lange, bis sie ihre Jungen gebar. Zwar hatte sie für ihre Jungen ein sehr kleines Nest gebaut, allerdings lagen die Jungen am darauffolgenden Morgen alle eiskalt in der Box. Zwei von ihnen waren bereits tot, ein weiteres schon so unterkühlt, dass es nach wenigen Stunden verstarb. Zwar versuchten unsere Mitarbeitenden, die Kleinen zu ihrer Mutter zu legen, nachdem diese sie jedoch nicht annahm, war schnelles Handeln erforderlich. Seither werden die Kleinen von Hand aufgezogen.

Nach einer weiteren Woche verstarb dann ein weiteres der drei verbleibenden Kaninchen. Die anderen beiden haben mittlerweile gute Überlebenschancen, obwohl die Handaufzucht gerade bei Kaninchen sehr schwierig ist. Die Tiere sind extrem empfindlich, außerdem ist es sehr schwierig, die richtige Zusammensetzung der Aufzuchtsmilch zu erzielen.

 

Vor allem in der Anfangszeit ist das Aufziehen von Jungtieren auch für unsere Mitarbeitenden eine große Herausforderung. In den ersten zwei Wochen müssen die Babys alle zwei Stunden gefüttert werden – auch in der Nacht. Abteilungsleiterin Sabrina wechselt sich dabei mit zwei anderen Mitarbeiterinnen ab. Mittlerweile werden die kleinen Kaninchen zum Glück nicht mehr ganz so oft gefüttert, sodass sich zumindest einige Stunden Schlaf in der Nacht ausgehen.

 

Wir könnten nicht dankbarer sein, solch großartige Mitarbeitenden zu haben, die sich auch über ihre normale Arbeitszeit hinaus um unsere Tiere kümmern. Auch in der Wildtierstation wird es nicht mehr lange dauern, bis die ersten Jungtiere eintrudeln und unsere Mitarbeitenden wieder auf Trab halten werden…

Fotos: Bernd Linke